Unsere Welpenaufzucht
An dieser Stelle möchte ich denjenigen Interessenten an einem Welpen, die noch nicht die Möglichkeit hatten uns
zu Besuchen,
einen kleinen Einblick dahin geben, was mit unseren Welpen und der Mutter nach der Geburt geschieht, und was uns wichtig ist.
Ansich müsste ich hier schon mit den Geburtsvorbereitungen und der Pflege der Hündin VOR dem Belegen und VOR dem Werfen beginnen.
Einen Bericht hierüber spare ich mir jedoch für ein anderes Mal auf.
Beginnen wir mit den Vorbereitungen für die Geburt.
Wand an Wand mit unserem Schlafzimmer befindet sich der Welpen,- und Wurfraum.
Es ist ein heller Raum mit Anschluss an den Garten. Ein grosses, ebenerdiges Doppelfenster, eine vernünftige Heizung, sowie Fliesen an den Wänden und ein vernünftiger Fussbodenbelag sind hier
unerlässlich und selbstverständlich.
Die grosse Wurfkiste mit Schutzleiste und teilbarer Klöntür befindet sich in einer Zimmerecke an der ans Schlafzimmer angrenzenden Wand.
Eine Rotlichtlampe für kuschelige Wärme, sowie eine Gegensprechanlage mit Verbindung zu anderen Räumen des Hauses sind ein MUSS.
Sind die Welpen gerade geboren und die Mutter hat alles glücklich überstanden, dann ist es für die Welpen sehr, sehr wichtig, dass mit Hilfe der Rotlichtlampe für die erste Woche eine
Kuscheltemperatur von über 20 Grad erzeugt wird.
Die Schutzleiste in der Wurfkiste ( etwa in 10 cm Höhe angebracht ) verhindert bei den meist grossen Würfen unserer Mütter, dass in dem Gewusel beim Hinlegen der Hündin etwa einer der Welpen zu
Schaden kommt.
Das alleine ist uns jedoch nie sicher genug. Da unsere Mädchen es meiste nie unter 9- 10 Welpen tun ist das Gewühl wirklich mächtig.
Aus diesem Grund und, damit wir Welpen und die Mutter in der ersten Zeit ständig unter Beobachtung haben, ziehe ich mit dem Tage der Geburt für die nächsten drei Wochen mit samt meiner Matratzte
im Welpenraum ein.
So bald die Welpen geboren sind werden sie zunächst einmal gewogen um für jeden Welpen genaue Angaben und Kontrollmöglichkeiten zu haben.
Anschliessen werden alle Welpen mit verschieden farbigen Gummibändchen versehen, damit sie unverwechselbar sind und weiterhin jeder individuell zu beobachten und zu unterscheiden ist.
Bei der Geburt wird für jeden Welpen ein Wurfprotokoll ausgefüllt.
In diesem sind alle Einzelheiten notiert, wie etwa die Lage des Welpen beim Austritt, die Länge der verbliebenen Nabelschnur, ob der Welpe Afterkrallen hat oder nicht, wie der Welpe sich nach der
Geburt verhält oder ob er sonst irgendwelche Besonderheiten hat.
Langweilig wird es hier garantiert nicht, denn bei den Babys gibt es immer genug zu sehen und zu tun ( ausserden habe ich mir erlaubt durch einen Fernseher im Raum diesen etwas zum Wohnzimmer
umzufunktionieren :-) ! )
Die Mutterhündin muss bei solch grossen Würfen Unmengen an Milch produzieren. Damit ihre Kondition nicht unnötig unter den Kindern leidet, achten wir darauf sie nun besonders hochwertig und
sorgfältig zu ernähren.
Industriell hergestellte Welpenmilch, sowie Calciumpräparate, Aufbaukonzentrate aus der Apotheke und hochwertiges Fleisch als Zusatz zum Leistungsfutter sind für uns hier eine Kombination, mit
der wir immer gut gefahren sind.
Ein weiter Grund, warum ich sowieso im Welpenraum bleibe ist der, dass die Hündin nach dem Wurf erst einmal alle zwei Stunden raus muss zum Gassi gehen, auch nachts, da sie für die
Milchproduktion Unmengen an Wasser schlabbert.
In den ersten drei Tagen nach der Geburt wiegen wir die Welpen drei Mal an Tag. Das ist gerade in diesen ersten Tagen sehr wichtig, denn in dieser Anfangszeit haben die Welpen noch keine
Reserven von denen sie zehren könnten, wenn sie denn ein oder zwei Mal hinter einander keine Zitze erwischen. Bei unseren grossen Würfen sind ja nun mal nicht genügend Zitzen da, damit alle
Welpen gleichmässig Gelegenheit haben zu saugen.
Schlechte Karten haben da immer die kleineren Welpen, denn diese werden von den dicken Möpsen gnadenlos verdrängt.
Wir achten in diesen ersten Tagen immer darauf, dass die Kleinen Kerlchen immer eine dicke Zitze zur Verfügung haben.
Schnell haben die kleinen Nachzügler dann den Anschluss gefunden und kämpfen sich dann alleine den Weg zu den dicksten Zitzen frei.
Sicherlich würden die Kleinen es auch ohne unsere Unterstützung schaffen, es würde jedoch sicherlich länger dauern ( mitunter bis zu dem Zeitpunkt an dem beigefüttert wird ) bis sich alle
gleichmässig und zügig entwickeln würden.
Mir ist es da lieber, ich unterstütze in den ersten Tagen intensiver und alle haben dann einen gleich guten Start in der kommenden Zeit.
Nach diesen drei Tagen wiegen wir nur noch ein Mal am Tag. Das halte ich auch dann für sehr wichtig, allein schon um die Kontolle darüber zu haben, dass wirklich alle Welpen zügig
zunehmen und sich alle gleichmässig gut entwickeln.
Beim abendlichen Wiegen stellt sich heraus, welche Welpen am Tage weniger zugenommen haben und welche Kameraden das Glück hatten, die dicken Zitzen ganz hinten zu
erwischen.
Damit die Entwicklung aller Welpen gleichermassen gut weiter voran schreitet ist es dann immer mein Job, die Pechvögel des Tages bis zum nächsten wiegen immer mal wieder nach hinten an
die dicken, vollen, grossen Zitzen zu setzten.
Haben wir so mit durchwachten Nächten ( zu Anfang saugen die Welpen ca. jede Stunden 1 Mal und jedes Mal organisiere ich das Ganze etwas ) und völlig übermüdet die ersten 14 Tage
überstanden, dann wird es lustig und fängt an Spass zu machen.
Die Kerlchen öffnen einer nach dem anderen die Augen und Ohren und fangen an zu krabbeln. Sehen können sie jetzt zwar noch nichts aber krabbeln und schnuppern geht schon ganz
gut.
Es gibt nichts schöneres als satte, vollgesaugte, zufriedene Welpen an Mutters Zitze zu sehen.
Trotzdem fangen wir schon zu diesem Zeitpunkt, um die Mutter zu entlasten mit der Zufütterung an !!!
Ich persönlich finde nichts schrecklicher als ausgemergelte, erschöpfte Hündinnen an denen hungrige Welpen gierig herumzerren !!!
Da die Verdauungsorgane der Babys zu diesem Zeitpunkt noch sehr empfindlich sind, vertragen sie jetzt noch keine normale Welpennahrung.
Zu diesem Zeitpunkt vertragen und bekommen sie ausschliesslich feines, ganz mageres Tartarfleisch frisch vom Schlachter ( Der zeigt uns regelmässig einen Vogel, wenn wir mal wieder zu
Anfang 250, später dann 500 Gramm Beefsteakhack täglich für die Welpen kaufen ).
Die Investition lohnt sich aber. Unsere Welpen haben sich so immer prächtig entwickelt. Ausserdem tritt ab der 5. Woche dann auch das etwas günstigere Rinderhackfleisch an die Stelle des
Beefsteakhacks.
Nach diesen ersten 14 Tagen wird von uns im Übrigen auch das erste Mal entwurmt, was dann wöchentlich mit verschiedenen Mitteln im Wechsel wiederholt wird.
Mit Beginn der Vierten Lebenswoche bekommen die Welpen dann das erste Mal auch den immer wieder beliebten Brei vorgesetzt.
Dieser besteht aus Welpenaufzuchtsfutter gemischt mit Welpenmilch oder austauschweise Quark oder Füchtjoghurt.
Eine Banane oder ein gerieber Apfel darunter gemischt ( prima gegen Durchfälle ) machen die Mahlzeit dann komplett.
Den Welpen nach zur Urteilen schmeckt das immer sehr lecker.
Das gibt es dann drei Mal am Tag. Die Vierte Mahlzeit, spät am Abend, bleibt die Fleischmahlzeit, welche bis zur 7. Woche nur aus Hack, später aus anderen Fleischsorten gemischt mit
Gemüseflocken oder auchaufgekocht mit Markbrühe besteht.
Bisher sind unsere Welpen auf diese Weise immer prächtig gediehen und die Mutterhündin hat nie über Gebühr gelitten.
Im Laufe der Wochen entwickeln sich die Welpen zusehens und wollen auch zunehmend beschäftig werden.
Dazu statten wir schon die Wurfkiste und den Welpenraum auch noch bevor die Welpen hinaus kommen mit geeigneten Spielsachen aus.
Man glaubt gar nicht, was da alles geignet ist !!! Von der leeren Küchentuchrolle über die alte, verknotete Socke, dem Babyball, der Klingelt, wenn man ihn antippt und der Gummispinne mit
den vielen Beinen, alles sind potentielle Welpenspielsachen, welche mit zunehmendem Alter mehr und mehr genutzt werden.
Für unsere ganz kleinen Welpen ( ca. 3 Wochen alt ) ist der Klingelball und der Plüschknochen das Lieblingsspielzeug.
Alles andere wird erst etwas später interessant.
Stunden verbringe ich damit, den Welpen dabei zuzusehen, wie sich die Sinne langsam entwickeln.
So richtig los geht das ab Ende der dritten Woche. Dann kann man wirklich nach jedem Saugen- müde werden und schlafen beobachten wie beim nächsten wach werden wieder irgend eine
Körperfunktion noch besser wird und wie sich die Kerlchen von Mal zu Mal immer weiter entwickeln.
Das ist für mich jedes Mal wieder total faszinierend und macht einen enormen Spass !!!
Der Verschleiss an Küchenrollen ist in der Zeit allerdings enorm ( man glaubt gar nicht, wie viele Häufchen 9 oder 10 Welpen am Tag produzieren ). Die Waschmaschine läuft rund um die Uhr
und die Berge an Dry Beds, die ca. 3 Mal täglich voll Pipi sind gründlich durchzukochen und vernünftig zu reinigen.
Wir wählen für die Wurfkiste ausschliesslich weisse Drybeds.
das ist natürlich total unpraktisch von der Pflegeleichtigkeit her gesehen ( man sieht wirklich jeden noch so kleinen Fleck ).
Jedoch sieht man dafür auch sofort, wenn einmal einer der Welpen doch einen etwas dünneren Stuhlgang hat und kann ggf. rechtzeitig eingreifen, denn Welpendurchfälle sind sehr, sehr
gefährlich.
Hygiene ist sowieso eine sehr wichtige Sache bei der Welpenaufzucht, die wir sehr ernst nehmen.
Schliesslich sind Welpen im Verhalten nicht anders einzuschätzen als Menschenbabys. Auch sie nehmen alles ins Mäulchen und schlecken alles ab, was ihnen vor das Schnäuzchen
kommt.
Das alles wird besser und besser, wenn die Welpen so weit sind, dass sie zum Verrichten der Geschäfte den Welpenraum verlassen können.
Wie schnell sie dann das Prinzip der Stubenreinheit begriffen haben und wie sie sich bis hin zur völligen Sauberkeit vorarbeiten, sowie ausfü,hrliches über die weitere Welpentwicklung,
steht in dem nachfolgen Bericht über unsere Welpenprägung genau beschrieben.
Vielleicht bis zu einem perönlichen Besuch bei uns, Sylvia Sälzer.